Wie die Intuition beim Abgrenzen hilft und woran du sie erkennst

Sind wir gestresst, ist unser Zugang zur Intuition gestört. Wir treffen überwiegend angstbasierte Verstand-Entscheidungen, die ein gesundes Abgrenzen verhindern.

Diese Angst-Entscheidungen treffen wir aufgrund bestimmter Ansichten, Überzeugungen und Glaubenssätze, die wir mit uns herumtragen und die jeweils auf problematischen Bewertungen beruhen.

Da wir diese Bewertungen in der Regel nicht anzweifeln, entwickeln sich mit der Zeit feste Gedanken- und Verhaltensmuster (Lebensregeln). Diese Muster beeinflussen unterbewusst unsere Entscheidungen – und somit auch unsere Fähigkeit, uns gesund abzugrenzen.

Ein Stress-Kreislauf entsteht.

Ich zeige dir in diesem Artikel, warum die Intuition so wichtig fürs gesunde Abgrenzen ist, wie du Zugang zu ihr findest und woran du sie erkennen kannst.

Inhalt

Der Wahrnehmungsfilter begrenzt unseren Verstand

Entscheidungen treffen wir logisch (mit dem Verstand) oder intuitiv

Um das Abgrenzen zu lernen, brauchen wir die Intuition

Zuerst Stresslevel senken

Wie du deine Intuition erkennst

Die Intuition zu erkennen braucht Übung

Der Wahrnehmungsfilter begrenzt unseren Verstand

Nur einen winzigen Bruchteil dessen, was wir unterbewusst verarbeiten, können wir auch bewusst erfahren. Wir sind mit einem Wahrnehmungsfilter ausgestattet, der uns vor einer absoluten Reizüberflutung schützt.

Dieser Filter muss nun „entscheiden“, welche Informationen er ins Bewusstsein (zum Verstand) durchlässt und welche nicht – er ist also auf eine ganz bestimmte Art von Informationen programmiert. Diese Programmierung entsteht durch die oben erwähnten Bewertungen und ist veränderbar.

Entscheidungen treffen wir logisch (mit dem Verstand) oder intuitiv

Wir verarbeiten also unterbewusst mehrere Millionen Sinneseindrücke pro Sekunde, bewusst, mit unserem Verstand, nur etwa 40.

Das heißt, die Intuition hat viel mehr Informationen für die Entscheidungsfindung zur Verfügung als der Verstand – der nicht nur auf sehr wenige, sondern auch auf eine ganz bestimmte Art von Informationen begrenzt ist. Deswegen ist die Intuition ziemlich treffsicher.

Intuitive Entscheidungen sind allerdings für den Verstand, aufgrund der fehlenden Infos, oft nicht nachvollziehbar. Weswegen dieser dann mit Selbstzweifeln und Katastrophengedanken reagiert: die typische Umsetzungsangst.

Um das Abgrenzen zu lernen, brauchen wir die Intuition

Ich hatte ja vorhin schon die Gedanken- und Verhaltensmuster angesprochen. Liegen diese Muster auf mentaler Ebene, können wir sie relativ leicht mit dem Verstand erreichen und verändern.

Sie können aber auch viel tiefer, auf emotionaler Ebene, liegen. An diese Ebene kommen wir mit dem Verstand allein nicht (ausreichend) ran. Wenn wir diese sehr festen und tiefliegenden Muster verändern wollen, schaffen wir das mit Hilfe unserer Intuition. Denn die ermöglicht uns neue Erfahrungen. Das ist wichtig, weil Muster, die durch Erleben entstanden sind, sich nur durch Erleben (nicht durch Nachdenken!) dauerhaft verändern lassen.

Unabhängig von unseren Prägungsmustern, schlägt unser Gehirn übrigens auch regelmäßig aufgrund von Urängsten unberechtigten Alarm. Je weniger hinderliche Muster unsere Entscheidungen beeinflussen, desto besser können wir mit diesen Urängsten umgehen.

Zuerst Stresslevel senken

Wir können also mit Hilfe der Intuition tiefliegende Prägungsmuster erreichen und verändern. Diese problematischen Prägungsmuster sorgen allerdings für ein dauerhaft erhöhtes Stresslevel. Unsere Intuition können wir aber nicht gut wahrnehmen, wenn wir im (Dauer-) Stress sind.

Das Tückische daran: Haben wir uns an ein gewisses Stresslevel – an bestimmte Konflikte und Gedanken – gewöhnt, halten wir das für normal. Und wir merken nicht, wie gestresst wir eigentlich wirklich sind.

Möchtest du hinderliche Gedanken- und Verhaltensmuster auflösen, hilft es, zu erkennen, wie hoch dein durchschnittliches Stresslevel ist. Und welche automatischen Gedanken du mit dir rumschleppst, die für ein solches Stresslevel sorgen.

Wie du deine Intuition erkennst

Kannst du deinen Stress erkennen und immer besser bewältigen, wirst du irgendwann auch deine Intuition wieder wahrnehmen können:

Achte auf Gedanken und Ideen, die dir unlogisch erscheinen und folge ihnen – setze sie um oder lass den Gedanken reifen und spinne die Idee weiter.

Diese Gedanken und Ideen erscheinen deswegen unlogisch, weil sie nicht auf der alten Denkweise beruhen, die für dein aktuelles Problem verantwortlich ist. Sonst wären sie ja logisch. Und vorhersehbar. Was wiederum bedeutet, dass es sich um alte, gut bekannte Gedankenmuster handelt. Gedanken, die dich in der Problemschleife halten.

Die unlogischen Gedanken und Ideen hingegen kommen dir intuitiv in den Sinn – ohne viel Aufregung, aus dem Bauch heraus, in einem entspannten (und vielleicht auch „logisch unpassenden“) Moment.

Auf diese Ideen darfst du hören, wenn du etwas verändern möchtest. Denn so erreichst du deine festgefahrenen Muster auf emotionaler Ebene: Du bekommst die passende Idee und machst eine „musterkorrigierende“ Erfahrung.

Und nochmal: Die häufig wiederholte korrigierende Erfahrung ist wichtig, weil sich tieferliegende Muster durch Erleben (und nicht durch Überdenken) verändern. Unterstützen kannst du die Veränderung mit Imaginationsübungen und Meditationen, da diese – am Verstand vorbei – eine direkte Wirkung auf den Körper und die Emotionen haben.

Die Intuition zu erkennen braucht Übung

Deine tiefen Muster sind unterbewusste Verknüpfungen und Gewohnheiten, die sich über viele Jahre entwickelt und gefestigt haben. Sie sind zu deiner Wahrheit geworden.

Es wird wahrscheinlich nicht leicht, die bekannte und vertraute „Wahrheit“ gegen eine neue einzutauschen. Auch dann nicht, wenn du unter deiner alten Wahrheit leidest.

Denn da ist der Verstand, der nicht versteht, was vor sich geht, wenn du gerade dabei bist, einer intuitiven Idee zu folgen. Was zu der Angst führt, dass alles nur schlimmer werden könnte.

Diese Angst wird nicht weggehen, ehe du wiederholt (!) die Erfahrung machst, dass dir nichts passieren wird. Was für dich heißt: Setze deinen Gedanken um, obwohl du Angst hast. (Es spricht übrigens nichts gegen kleine Schritte und ein eigenes Tempo. Und du kannst lernen, selbst ein gewisses Sicherheitsgefühl zu erzeugen. Das hilft dir, mit Herausforderungen gut umzugehen.)

Während du entscheiden musst, welchen nächsten Schritt du nun gehen sollst, wirst du also viele verschiedene Gedanken, Emotionen und Körperempfindungen haben. Das kann sehr verwirrend sein. Und natürlich solltest du neben deiner Intuition deinen gesunden Menschenverstand benutzen.

Zur Orientierung: Versuche, nicht aus einer starken Emotion heraus zu entscheiden. Und wenn du bemerkst, dass du mit deinem Verhalten einem typischen Muster folgen möchtest, schau noch mal genau hin. Je besser du dich selbst und deine Stressmuster kennst, desto leichter kannst du die für dich passenden Entscheidungen treffen.

Foto von Heiner von Pexels

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Anett Enderlein - Psychologisches Coaching

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