Mein Jahresrückblick 2021 hat mich irgendwie selbst überrascht. Kaum zu glauben, wie aufgeräumt ich mich nach dieser kleinen Reise in die Vergangenheit fühle.
Pläne für das Jahr hatte ich eigentlich nur 2 – zumindest so weit, dass ich eine grobe Richtung erkennen konnte. Der Rest entstand beim Gehen.
Insgesamt war das Jahr ziemlich chaotisch. Was aber viele Dinge (wieder) an den richtigen Platz gerückt hat.
Inhalt
Mein Plan für 2021 – und was draus geworden ist
Mein Rückblick auf 2021
2 Jahre Menschenfieber
Das erste Jahrescoaching zum empathischen Abgrenzen startete im Februar
Ich wurde für ein Bookazine interviewt
Der Coaching-Schwerpunkt „empathisch abgrenzen“ hat sich geformt und gefestigt
Ich hab meine Angebote (fast) komplett über den Haufen geworfen
Meine Facebook-Gruppe wechselte den Besitzer
E-Mail-Coaching für alle
Umzug in einen datensicheren Raum für Chat- und E-Mail-Coachings
Im Steine- und Knotenfieber: Ich habe Mikro-Makramee für mich entdeckt
Mein erster Segeltörn – da ging einiges über Bord…
Wintermodus im Sommer: Idee zur ersten Rauhnächte-Begleitung
Relativ entspannter Alltag trotz geschlossener Schulen und Kitas
Ich habe meine psychotherapeutische Weiterbildung wieder aufgenommen
Ein neues E-Mail-Coaching: Selbstempathie als Teil des empathischen Abgrenzens
Die Schattenseiten des Jahres – und was ich daraus für mich mitnehme
Meine liebsten eigenen Blogartikel aus 2021
Mein Jahr 2021 in Zahlen
Mein Ausblick auf 2022
Mein Plan für 2021 – und was draus geworden ist
Mein Plan war, keinen großen Plan zu haben. Vielleicht auch deswegen, weil ich im Vorjahr gemerkt habe, wie wichtig Improvisieren ist. Ich glaube, ich habe in diesem Jahr mit viel Unvorhergesehenem gerechnet und mir schon deswegen gar nicht so viel vorgenommen.
Ich wollte das Jahr einfach auf mich zukommen lassen. Und ich finde, das hat ziemlich gut funktioniert. Es gab nur 2 Dinge, hinter die ich am Ende des Jahres einen Haken machen wollte:
- Start des ersten Jahrescoachings zum empathischen Abgrenzen: Ein Rundum-Paket aus psychologischem Hintergrundwissen, Coaching-Übungen und individueller Begleitung. Ich wollte meine Teilnehmer durch diese ganz typischen Veränderungsphasen lotsen, damit sie nicht immer wieder in dieselben „Fallen“ tappen. Das hat sehr gut funktioniert.
- Meine psychotherapeutische Weiterbildung beenden: Ich kam zwar voran, aber viel langsamer als geplant. Das hat also nicht so gut geklappt.
Mein Rückblick auf 2021
Zuerst dachte ich, dass es sich kaum lohnen wird, einen Rückblick zu schreiben. Schließlich ist ja gar nicht so viel passiert. Und mit diesem Gedanken bin ich kurz in genau die Falle getappt, auf die ich meine Klienten immer vorbereite. 😄
Wir übersehen nämlich gerne mal das Bedeutsame im vermeintlich Belanglosen. Und selbst, wenn wir etwas Bedeutsames erleben, wird die Erinnerung daran schnell sehr blass und wirkt so ganz und gar nicht mehr erwähnenswert.
Das, was blöd gelaufen ist, brennt sich aber ein. Und schon haben wir eine wunderbar verzerrte Erinnerung. (Das ist vom Gehirn übrigens so gewollt. Eine überlebenswichtige Schutzstrategie, die aber leider auch in Bereichen wirkt, bei denen es nicht ums Überleben geht.)
Hier ist er also nun, ein kleiner Einblick in mein 2021:
2 Jahre Menschenfieber
Pünktlich zum Jahresstart, am 01.01.2021, wurde Menschenfieber offiziell 2 Jahre alt.
Ich finde es gerade ein bisschen schade, dass ich die letzten 2-3 Jahre nicht als Jahresrückblicke festgehalten habe. Es ist so unglaublich viel passiert, seitdem ich mich dazu entschieden habe, als psychologische Beraterin und Coach selbstständig zu sein.
In diesem Jahr bin ich mit Menschenfieber ein gewaltiges Stück mehr bei mir angekommen. Auch deswegen, weil ich sehr viel ausprobiert habe: In welcher Form und über welche Dauer möchte ich Coachings und Beratungen anbieten? Was in meiner Selbstständigkeit funktioniert für mich, was nicht? Was gibt mir Energie? Was kostet unnötig viel Energie?
Gleichzeitig weiß ich, dass vermeintliche Verirrungen ein Stück weit dazugehören: Wir kommen an. Und wir gehen wieder los. Und die Kunst besteht für mich darin, den Weg mehr zu genießen als das Ziel. Weil ich nämlich dann in jedem Moment bereits angekommen bin.
Diese innere Haltung ist sehr oft Thema in meinen Coachings – und ein Hauptthema im Jahrescoaching. Denn diese Haltung ist gelebtes empathisches Abgrenzen: Du fühlst dich sicher(er) mit dir selbst. Egal, wie chaotisch oder „vernebelt“ es um dich herum ist. Und wenn du dich sicher fühlst, triffst du selbstbewusste Entscheidungen, die dir und deinen aktuellen Werten entsprechen.
Screenshot von Instagram: 2 Jahre Menschenfieber
Das erste Jahrescoaching zum empathischen Abgrenzen startete im Februar
Und damit komm ich schon direkt zum nächsten Highlight für 2021: Mein Jahrescoaching für empathisches Abgrenzen und innere Stabilität.
Du kannst dich nämlich dann richtig gut abgrenzen, wenn du erkennst, welche unbewussten Grundannahmen und inneren Überzeugungen deine Entscheidungen beeinflussen – auch die Entscheidung, wie du mit schwierigen Phasen und Verirrungen umgehst. Oder wie andere Menschen mit dir umgehen dürfen.
Besonders, wenn wir verunsichert sind, lassen wir zu, dass andere unsere Grenzen übertreten. Und dann entsteht ein Stresskreislauf, den wir aber manchmal gar nicht mehr wahrnehmen, weil wir uns schon dran gewöhnt haben.
Das Jahrescoaching hilft, stressende Muster zu erkennen und ein Sicherheitsgefühl aus sich selbst heraus entstehen zu lassen. Damit die eigenen Grenzen selbstbewusst gewahrt werden können.
Als es im Februar startete, hatte ich nur einen groben Plan. Und dann habe ich mich viel von den Teilnehmern und meiner Intuition leiten lassen. Die Coaching-Inhalte (inkl. Workbooks) entstanden von Woche zu Woche. Auch Termine und E-Mail-Begleitung hab ich während des Coachings angepasst.
Jetzt ist die erste Runde fast zu Ende und ich bin schon ein bisschen traurig, meinen Teilnehmern bald Tschüss zu sagen.
Gleichzeitig stehen die Teilnehmer für die nächste Runde schon in den Startlöchern. Und es fühlt sich auch für mich schon ein bisschen nach Neuanfang an.
Jede Runde wird irgendwie anders sein – trotz der festen Meilensteine. Weil jede Gruppe ganz eigene Themen und Persönlichkeiten mitbringt. Und natürlich auch, weil ich mich selbst und das Coaching von Runde zu Runde weiterentwickele.
Screenshot von Instagram: Das Foto entstand ca. eine halbe Stunde vor dem Start des ersten Jahrescoachings
Ich wurde für ein Bookazine interviewt
Anfang des Jahres wurde ich gefragt, ob ich Lust hätte, mich für ein Bookazine interviewen zu lassen – natürlich schriftlich, so wie es mir liebsten ist. Ein Bookazine ist ein Mix aus Buch und Magazin. Da es sich dabei um eine Masterarbeit handelt, wird es allerdings (vorerst?) nicht veröffentlicht.
Wir haben uns darüber unterhalten, dass Hochsensibilität und Introversion keine Erkrankungen oder Schwächen sind, sondern Persönlichkeitseigenschaften. Und dass es da auch nichts zu „heilen“ gibt – abgesehen von dieser stressenden Grundannahme.
Es gibt ja Gründe dafür, warum Menschen sich selbst oder andere für falsch halten. Und an diesen Gründen sollten wir ansetzen, statt uns selbst permanent anzuzweifeln oder andere zu verurteilen. Ich finde, das macht auch direkt deutlich, warum wir immer bei uns selbst anfangen müssen, wenn wir wertschätzender behandelt werden wollen.
Bei dem Interview ging es auch um meinen persönlichen Weg. Also um die Frage: Was hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin? Und da hat die Entscheidung zum Studium und später die zur Selbstständigkeit gaaanz großen Anteil dran.
Es hat mir richtig viel Spaß gemacht, mich schriftlich über mich und meine Coaching-Arbeit auszutauschen. Für mich war es eine tolle Möglichkeit zum Reflektieren. Mir ist noch einmal mehr klar geworden, wie richtig sich mein Weg für mich anfühlt.
Und ich hab direkt Lust auf Blog-Interviews bekommen. Mein Blog steht für 2022 sowieso auf der Prio-Liste weit oben. Da gibt es einiges zu tun. Und vielleicht greife ich da ja auch die schriftlichen Interviews noch mal auf. Wer weiß…
Meine liebste Ablenkung von der Arbeit – aber auch einer der Gründe, warum ich inzwischen nur noch am Schreibtisch tippe 😄
Der Coaching-Schwerpunkt „empathisch abgrenzen“ hat sich geformt und gefestigt
Meine Arbeit hat schon immer darauf abgezielt, sich selbstbewusst abzugrenzen. Nur ist dieses „Abgrenzen“ auch als Wort immer mehr in den Fokus gerückt. Und weil so viele Menschen glauben, dass wir abstumpfen müssen, um uns gut abgrenzen zu können, habe ich irgendwann angefangen, den Begriff „empathisches Abgrenzen“ zu verwenden.
Wir brauchen unsere Emotionen zum Abgrenzen. Wir müssen sie nur ein bisschen besser verstehen und sortieren. Wenn wir bestimmte Emotionen nicht mehr fühlen wollen, ist es nur ein Abschotten und Verdrängen – und das „Menschenfieber“ steigt weiter, statt sich zu regulieren.
Hier halte ich dich zum Thema „empathisch abgrenzen“ auf dem Laufenden.
Ich hab meine Angebote (fast) komplett über den Haufen geworfen
Mit dem neuen Schwerpunkt „empathisches Abgrenzen“ habe ich (fast) alle meine Coaching- und Beratungsangebote mit einem Schlag (teilweise mehrfach) neu strukturiert. Der Rattenschwanz, der da jedes Mal hinten dran hing… Oh je..
Aber trotzdem habe ich einfach viel ausprobiert. Statt lange zu grübeln oder an alten Strukturen festzuhalten, wie ich es früher gemacht hätte. Dadurch kam ich trotz der Rattenschwänze sehr schnell voran.
Ich bin auch noch nicht ganz durch mit meinen Änderungen. Es wird aber langsam ruhiger in diesem Punkt.
Ich habe seeehr viel Zeit am Schreibtisch verbracht – und teilweise echt viel Kaffee getrunken 😏
Meine Facebook-Gruppe wechselte den Besitzer
Mit dem veränderten Schwerpunkt habe ich mich auch von meiner wundervollen und groß gewachsenen Facebook-Gruppe „Introvertiert & Hochsensibel“ getrennt.
Ich habe diese Gruppe geliebt. Sie war so harmonisch und wertschätzend. Dafür habe ich allerdings auch viel getan (schon hier war klares Setzen von Grenzen wichtig!). Ich habe aber gemerkt, dass ich dieser Gruppe nicht mehr gerecht wurde.
Obwohl es mir echt schwergefallen ist, habe ich die Gruppe abgegeben. Leider wurde sie kurze Zeit später von der neuen Betreiberin gelöscht.
Meine Gruppe „empathisch abgrenzen & Stress reduzieren“ existiert aber noch. Komm gern dazu, wenn du möchtest.
E-Mail-Coaching für alle
Als ich die Idee zu Menschenfieber hatte, wollte ich meine Klienten ausschließlich schriftlich begleiten. Seit 2020 coache und berate ich nicht mehr nur per E-Mail, sondern nach und nach auch immer mehr per Videochat. E-Mails sind aber immer noch einer der wertvollsten Aspekte meiner Arbeit.
Als ich meine Angebote um die Videochats ergänzt habe, waren Mails nicht regulär mit dabei. Sie konnten aber zugebucht werden. Ich hab in diesem Jahr gemerkt, dass mich diese Trennung nervt. Und dass ich nirgends auf Mails verzichten möchte. Also: Egal, was du momentan buchst, du bekommst immer einen persönlichen E-Mail-Raum dazu, in dem du jederzeit alles loswerden und fragen kannst. Ich antworte zeitnah und du musst nicht bis zum nächsten Termin warten.
Hier bin ich in meiner sehr ruhigen und abgeschotteten Coaching-Ecke.
Umzug in einen datensicheren Raum für Chat- und E-Mail-Coachings
Die Privatsphäre meiner Klienten und der Schutz ihrer Daten ist mir schon immer sehr wichtig.
Als ich mit den E-Mail-Coachings angefangen habe, gab es aber leider keine IT-Lösungen für einen einfachen und datensicheren E-Mail-Raum. Zumindest keine, die bezahlbar waren. Oder ich habe sie nicht gefunden.
Psychologisches Coaching und Beratung per E-Mail war zu dem Zeitpunkt auch noch gar nicht so verbreitet. Die angebotenen Online-Lösungen waren einfach viel zu umfangreich für mich und meist auf Video-Coaching ausgelegt.
Also musste ich diesen Wunsch erst mal ruhen lassen und herkömmliche E-Mails nutzen. Aber zumindest von meiner Seite aus gibt es ja auch dort ein paar Datenschutz-Punkte, die ich beeinflussen kann.
Ich glaube, im Mai habe ich dann wieder angefangen, nach geeigneten „Räumen“ zu suchen. Und da habe ich AYGOnet gefunden. Datensicher, übersichtlich und intuitiv bedienbar. Die Klienten können ihre Räume inkl. aller Daten jederzeit selbst löschen und sie können den Mail-Verlauf als PDF downloaden. Genau das, was ich gesucht habe.
Die Chat-Funktion habe ich direkt dazu gebucht. Ein Coaching-Chat ist einfach eine tolle Möglichkeit, wenn es mal schnell gehen soll.
Und immer mal zwischendurch: kuscheln mit den Hunden 🥰
Im Steine- und Knotenfieber: Ich habe Mikro-Makramee für mich entdeckt
Ich weiß gar nicht mehr genau, wie es dazu kam. Aber irgendwann im Frühsommer blühte meine alte Steinliebe wieder neu auf.
Ich glaube, das letzte Mal, als ich mich intensiver mit Steinen befasste, war als Kind. Irgendwann habe ich aber angefangen, Steine immer öfter für Achtsamkeitsübungen zu verwenden. Ist dir mal aufgefallen, wie einzigartig so ein Stein ist? Und wie viele verschiedene Sorten es gibt?
Unser Ostsee-Sommer war in diesem Jahr teilweise sehr kühl und verregnet. Das hieß: relativ menschenleere Strände und viel Zeit, meditativ im Sand zu wühlen und Steine zu sammeln.
Ich hätte Stunden dort verbringen können. Nur leider wurde der Rest der Familie irgendwann ungeduldig. 😄
So viele Schätze…
Nicht so warm und menschenleer – so mag ich den Strand.
Neben den Strandsteinen hat es mir auch der Labradorit sehr angetan – der schimmernde Stein der Magier…
Den wollte ich unbedingt in einer schlichten Makramee-Kette eingefasst haben. Ich hab eine ganze Weile gesucht. Aber entweder hat mir das Design der Kette nicht gefallen oder der dazugehörige Stein. Und dann dachte ich irgendwann: Gut, wenn es das so nicht gibt, wie ich es haben will, dann mach ich es eben selbst. Ich hätte die Kette natürlich auch in Auftrag geben können. Aber diese Idee kam mir in dem Moment gar nicht.
2 Tage später hatte ich Steine, Garn und ein Makramee-Board, um meine ersten Knoten zu üben. Und ich konnte nicht mehr aufhören… Ich verstehe jetzt auch, warum es so wenig schlichte Designs gibt. Die machen einfach nicht so viel Spaß in der Herstellung. 😄
Inzwischen hat sich das Knotenfieber wieder etwas gelegt. Ich mache das immer noch wahnsinnig gerne, aber nicht mehr so exzessiv wie am Anfang. Ich habe eine ziemlich gute Balance für mich gefunden und nutze es gerne, um zu entspannen.
Ich hatte mir auch spontan gleich mal eine Domain gesichert und eine zweite Website aufgesetzt. Man weiß ja nie…
Die 3 blau schimmernden Steine (mittig und rechts) sind Labradoriten.
Mikro-Makramee in progress… Die kleinen Kunstwerke enstehen allein durch „ein paar“ Knoten.
Mein erster Segeltörn – da ging einiges über Bord…
4 Erwachsene, 2 Kinder und 2 Hunde eine Woche lang auf engstem Raum… Schlafen bei offenen Kabinen-Türen mit Geräuschkulisse, kaum Privatsphäre, keine Fluchtmöglichkeit, Hafenduschen und Spinnen… Sehr viele, sehr große Spinnen… 😱
Klingt nach Spaß, oder?
Ganz ehrlich, ich wusste nicht mehr, warum ich dem Segeltörn auf der Ostsee zugesagt hatte. Wahrscheinlich aus dem Bauch raus, weil ich Lust drauf hatte. Was sich dann aber ein paar Tage vor dem Start in meinem Kopf abspielte, war oskarreif. Was hab ich mich verrückt gemacht und selbst gestresst.
Ich muss zugeben, das lag auch ein bisschen am Skipper. Eine ziemlich autoritäre Person mit hohen Erwartungen. Ich war mir nicht sicher, ob wir miteinander auskommen würden.
Vor 10 Jahren wäre diese Konstellation mein Untergang gewesen. Aber das einzige, was bei diesem Segeltörn über Bord ging, waren meine stressenden Glaubenssätze. 😄
Beim Segeln musst du immer damit rechnen, dass was Unvorhersehbares passiert. Und jedes An- und Ablegen ist ein ganz eigenes Abenteuer. Du musst in der Lage dazu sein, schnell und unter Druck die richtigen Entscheidungen zu treffen, klar und deutlich zu kommunizieren und persönliche Befindlichkeiten oder Konflikte für den Moment hinten anzustellen. Du musst als Team ziemlich schnell ziemlich gut funktionieren.
Das und das minimalistische Leben auf dem Boot hat auf jeden Fall meinen Blick fürs Wesentliche noch mal gestärkt.
Als wir nach einer Woche das Boot räumten, fand ich es schon schade, nicht mehr über den Steg „nach Hause“ zu gehen. Und das, wo ich immer dachte, ich brauche viel Platz, sehr viel Ruhe und einiges an Kram, um gut zurecht zu kommen. Es geht also auch anders. (Ja, es war nur eine Woche. Aber das war eben vorher für mich nicht denkbar. Ich dachte, 3 Tage schaffe ich mit Ach und Krach und dann ab nach Hause.)
So habe ich meine Eindrücke kurz nach dem Segeln auf Instagram beschrieben:
Screenshot von Instagram vom 28. August 2021
Unser Boot war übrigens die „Leila“. Hier kannst du es dir ansehen, wenn du möchtest.
Das Handy lag fast immer im Flugmodus in der Kabine. Deswegen habe ich auch nicht viele Fotos gemacht. Aber hier zumindest mal ein kleiner Einblick:
Boot „Leila“ in Altefähr. Im Hintergrund siehst du die Skyline von Stralsund.
Hafen Altefähr
Stürmische Nacht im Hafen Lauterbach: Weil wir den Kindern und den Hunden keinen starken Seegang zumuten wollten, sind wir hier spontan eine Nacht länger geblieben.
Sina und Suri – unsere Seehunde 😉
(Die haben das übrigens sehr gut vertragen.)
Wintermodus im Sommer: Idee zur ersten Rauhnächte-Begleitung
Als ich vom Segeln zurück war, hab ich mich gefühlt, wie ich mich sonst eigentlich nur im Dezember fühle. Ich hatte das große Bedürfnis, ganz viel auszumisten, loszulassen und Freiräume zu schaffen.
Das war ein echt krasses Gefühl. Ich vermute, es lag auch daran, dass ich beim Segeln gemerkt habe, wie wenig ich eigentlich brauche. Und wie „zugemüllt“ ich manchmal bin.
Ich will nicht unbedingt minimalistisch leben (glaube ich). Aber weniger ist eben manchmal doch mehr. Und über die Jahre hat sich einfach viel angesammelt. Im Außen genauso wie im Inneren.
Ich hatte dann im August schon richtig Lust auf diese besonders stimmungsvolle Zeit „zwischen den Jahren“ und wollte sie dieses Mal noch ein Stückchen bewusster als sonst erleben. Und dann dachte ich mir: Vielleicht möchte jemand mit mir gemeinsam auf diese Art ins neue Jahr gehen.
Und bevor ich die Idee richtig zu Ende denken konnte, habe ich schon den Lesern meiner Menschenfieber-Post davon erzählt. Und noch am selben Tag kamen die ersten Anmeldungen. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Aber scheinbar war ich nicht die einzige, die im August schon im Winter-Modus war. 😄
Hier kannst du mehr über die Rauhnächte-Begleitung lesen. Wir starten übrigens schon am 21. Dezember mit einem Eröffnungs-Webinar.
Auch für die Rauhnächte hatte ich zuerst nur einen sehr groben Plan. (Ich liebe diesen Kaffee-Becher!)
Relativ entspannter Alltag trotz geschlossener Schulen und Kitas
Im Gegensatz zu 2020, lief es 2021 definitiv routinierter, als Kita und Schule im Lockdown waren.
Mein Mann und ich haben uns schon gut eingespielt, was das Homeschooling und die Kinderbetreuung angeht. (Mit „gut eingespielt“ meine ich vor allem: Mein Mann hat den Teil mit dem Homeschooling übernommen. Mein Sohn kann mit ihm besser lernen, als mit mir – und ich bin da gar nicht sooo traurig drüber. 😏)
Die Kita hat es in diesem Jahr öfter getroffen als die Schule. Wegen Personalmangel musste sie ab und an zusätzlich schließen (aktuell auch wieder – der 12.12. war der letzte Kita-Tag meiner Tochter). Und die Betreuungszeiten wurden auch weiter gekürzt. Das war dann eher mein Part. Aber mit sehr gestückelten Arbeitszeiten haben wir vieles ganz gut unter einen Hut bekommen.
Klar hatten wir auch mal Stress, Zeitdruck und ordentlich Krach miteinander. Aber im Großen und Ganzen war es ziemlich ruhig bei uns. (Oder meine Erinnerung ist schon total verzerrt 😆)
Was ich auch festgestellt habe: Ich kann inzwischen besser damit umgehen, wenn ich beim Arbeiten unterbrochen werde. Nicht immer. Und ja, ungestört arbeiten zu können ist immer noch mein ganz persönlicher Luxus. Aber ich habe gewisse Erwartungen, die ich an mich, meine Tochter und die Arbeit hatte, „einfach mal“ losgelassen. Und was soll ich sagen… Es funktioniert. 🙃
Unsere zwei Ruhe-Assistenten haben geholfen, Stress und schlechte Stimmung zu vertreiben 🥰
Ich habe meine psychotherapeutische Weiterbildung wieder aufgenommen
Im Mai 2020 habe ich mich zu einer umfangreichen psychotherapeutischen Weiterbildung angemeldet. Bis Ende 2021 wollte ich sie abgeschlossen haben.
Da war ich wohl ein bisschen zu optimistisch. Aber vielleicht hätte es ja funktioniert, wenn ich nicht alles in meiner Selbstständigkeit einmal wild durchgerührt hätte. 😄
Ich glaube, ich habe seit Spätsommer 2020 über ein halbes Jahr absolut gar nichts für die Weiterbildung getan. Und hatte dann das Gefühl, dass ich wieder von vorne anfangen musste.
Der Neustart hat mich ziemliche Überwindung gekostet. Aber inzwischen habe ich 68% der Weiterbildung hinter mir. Bis Ende Mai 2022 bin ich durch. Muss ich. Dann endet die Betreuungszeit. Februar bis Mai werden also wahrscheinlich noch mal sportliche Monate. 🤓
Ich habe übrigens nicht vor, zu therapieren. Ich bleibe beim Coachen. Das psychopathologische Hintergrundwissen ist aber wahnsinnig interessant und es hilft mir, auch Klienten vor oder nach einer Therapie gut begleiten zu können.
Um dieses kleine Büchlein dreht sich manchmal alles…
Ein neues E-Mail-Coaching: Selbstempathie als Teil des empathischen Abgrenzens
Einer der häufigsten Gründe, warum es mit dem Abgrenzen langfristig nicht klappt, ist fehlendes Selbstmitgefühl. Ein anderer Grund ist die unzureichende Wahrnehmung der eigenen Körpersignale. Beides lässt sich mit Hilfe von Achtsamkeitsübungen und Meditationen trainieren.
Ich hatte große Lust, ein selbstmitgefühlbasiertes E-Mail-Coaching anzubieten und meine Klienten individuell durch verschiedene Übungsphasen zu begleiten. Parallel dazu kümmern wir uns natürlich um alles, was gerade beschäftigt. Seit Herbst laufen die ersten Coachings mit dem Schwerpunkt „Selbstempathie“. Hier kannst du mehr zu diesem Angebot erfahren.
Braucht keine Worte, oder? 🥰
Die Schattenseiten des Jahres – und was ich daraus für mich mitnehme
Leider gab es auch in diesem Jahr wieder schwere Krankheitsfälle in der Familie – die auch noch nicht ganz durchgestanden sind.
Mir hat es nur wieder gezeigt, wie kostbar unsere Lebenszeit ist. Wie schnell alles von einem Moment auf den nächsten vorbei sein kann. Wie wichtig es ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und manchmal auch zu reduzieren…
Wir sind hier alle nur Gast… Und irgendwann gehen wir wieder… Ich finde, das darf man sich ruhig öfter mal bewusst machen. So manches Problem ist dann vielleicht keines mehr. Es ist dann höchstens noch ein Projekt. 😉
Das Foto ist zwar von 2020, aber es passt doch auch hier ganz gut, oder? 😌
Meine liebsten eigenen Blogartikel aus 2021
- Empathisch abgrenzen in 3 Schritten: Dieser Artikel leitet ganz einfach und übersichtlich durch 3 grundlegende Schritte des empathischen Abgrenzens. Du kannst dir dort auch einen kleinen Leitfaden als digital beschreibbares PDF downloaden. (Ich liebe es, PDF-Worksheets zu erstellen – was ich in diesem Jahr gefühlt 1000-fach getan habe, auch zur internen Nutzung für mich selbst.)
- Halbzeit im Jahrescoaching – eine kleine Zwischenbilanz: Es hat Spaß gemacht, diesen kleinen Rückblick zu schreiben. Und es ist einfach schön, auf diese Art mal ein paar Meilensteine und Erfolge der Teilnehmer festzuhalten.
- So kannst du dich von den Emotionen anderer abgrenzen: In diesem Artikel zeige ich an einem persönlichen Fallbeispiel, wie schnell wir uns emotional mit anderen verstricken können – und wie ich das in meinem Fall gelöst habe. Es geht hier nicht darum, wie du dich gegen Gefühle andere abschirmst (das ist nie das Ziel meiner Arbeit – stattdessen lernst du, Gefühle anzunehmen, zu sortieren und wieder loszualssen).
Mein Jahr 2021 in Zahlen
- geschriebene Blogartikel: 11
- überarbeitete Blogartikel: 5
- kostenfreie Angebote: 4
- kostenpflichtige Angebote: 9
- begonnene Projekte: 13
- abgeschlossene Projkete: 5
- abgebrochene Projekte: 2
- gekaufte Bücher, Journals & Notizbücher: 37
Mein Ausblick auf 2022
- Blog im Fokus: Alte Blogartikel werden überarbeitet und viele neue werden entstehen. Darunter auch regelmäßige Rückblicke. Ich möchte aber auch wieder mehr in anderen Blogs stöbern, wie z.B. in dem Yoga- und Achtsamkeitsblog „My happy Sunshine“ von Steffi (Wir haben uns während der Coaching-Ausbildung bei Dr. Migge kennengelernt.)
- Psychotherapeutische Weiterbildung: Bis Ende Mai bin ich fertig.
- Jahrescoaching Runde 2: Ich bin sehr gespannt!
- mehr 1:1-Coachings: Es wird auch Einzelbegleitungen geben, die sehr viel flexibler sind was Themen, Dauer und Art der Zusammenarbeit angeht.
- Einschulung meiner Tochter: Hach ja… Mein Baby… 😌
- ausmisten: Meinen PC, meine Website, die Wohnung…
Bei allem, was 2022 auf mich wartet, habe ich jetzt schon einen Fuß in der Tür. Ich gehe also nicht ganz so planlos ins neue Jahr. Bin aber gespannt, wohin es sich dann tatsächlich entwickeln wird.
Wenn du auf dem Laufenden bleiben möchtest, trag dich doch hier für die Menschenfieber-Post ein.
Danke für deine Zeit. 💙
Rauhnachts-Begleitung ab 21. Dezember 2024: Lass uns zusammen achtsam und bewusst durch den Jahreswechsel gehen, um zur Ruhe zu kommen, Vergangenes zu verabschieden und Neues zu begrüßen. >>> mehr Infos & Anmeldung
Hi, ich bin Anett. Ich unterstütze vor allem introvertierte, sensible und empathische Menschen dabei, sich von Druck und Erwartungen anderer zu befreien, Konflikte wertschätzend zu lösen und Stress zu reduzieren. Hinter den Kulissen immer an meiner Seite: meine 2 Hündinnen aus dem Tierschutz – Sina und Suri.
Ich schreibe dir etwa 4x im Monat – immer dann, wenn’s hier was Neues gibt, ich ein paar Gedanken mit dir teilen oder dich an eine Veranstaltung erinnern möchte. Alle 3 Monate gibt es ein paar zusätzliche Mails, in denen ich dich zu kurzen Reflexionen mit Hilfe der psychologischen Tarot-Arbeit anleite.
Die Menschenfieber-Post ist für dich kostenfrei. Möchtest du irgendwann keine Mails mehr bekommen, kannst du dich jederzeit mit nur einem Klick wieder abmelden. Ein paar mehr Worte zur Menschenfieber-Post gibt es hier.
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Monatsrückblick Oktober 2024: Herbstferien, Social Hangover & emotionales Abgrenzen
Obwohl mein Oktober sehr ruhig war, kam ich seit langem mal wieder in den „Genuss“ eines leichten Social Hangovers. Der war allerdings vorauszusehen und hielt sich noch im Rahmen. Ansonsten gab es mal wieder ein bisschen Technik-Schluckauf und die Gesprächsthemen drehten sich häufig ums emotionale Abgrenzen.
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